Der März war zu Anfang überraschend warm. Wir hatten sogar bis zu 10°C und es war wirklich schön. Sogar ein Großteil des Schnees war schon weggeschmolzen und es gab auch vereinzelt schon kleine Blumen! Leider fing es dann in der zweiten Monatshälfte wieder regelmäßig angefangen zu schneien und zu winden, was die Frühlingsgefühle leider wieder etwas erstickt hat. Nichtsdestotrotz habe ich es genossen jede Woche 40 Minuten mehr Tageslicht zu bekommen und auch um 6 Uhr Abends noch ohne Licht etwas sehen zu können.
Zu Teilen hatte ich im März einen sehr vollen Terminkalender. Gleich zu Beginn des Monats hatte ich meinen Geburtstag, bei dem wir auf Arbeit ein wenig gefeiert haben und den ich Abends noch mit Anna und super Käsespätzle verbracht habe. Auffällig war auch, dass hier wirklich alle über den Weltfrauentag Bescheid wussten und auch wirklich viele Blumen verteilt wurden.
Gefüllt wurden die Abende durch Orchesterproben, Theaterproben und treffen mit Freunden. Sowohl die Theater- als auch die Orchesteraufführungen finden (fanden) im April statt, und deswegen wurde die Intensität und der Zeitaufwand nochmal deutlich höher. Außerdem habe ich im März wieder intensiver mit estnisch lernen angefangen, was ich davor ein wenig vernachlässigt hatte.
Wirklich große Dinge gibt es aber eigentlich nicht zu berichten, außer vielleicht ein wenig über das Mid-term Training.
Dieser feste Bestandteil eines jeden Freiwilligendienstes fand für uns in der Mitte Estlands in einer geräumigen Hütte im Wald statt. Unsere kleine Gruppe von 8 Leuten (es gibt in etwa 80-100 Freiwillige insgesamt in Estland) wurde betreut von zwei Leitern, die das ganze schon seit einigen Jahren machen und deshalb sehr viele witzige Geschichten über frühere Freiwillige erzählen konnten.
Das Mid-term Training war viel entspannter als unser on-arrival Training im Oktober, denn wir konnten uns die Themen viel mehr selbst aussuchen, hatten mehr Freizeit und waren generell alle nicht mehr so „wuselig“.
Gesprochen haben wir natürlich über unsere Aktivitäten als Freiwillige, aber auch über Freizeitgestaltungen und die Zeit nach dem ESC. Es gab viele Aufgaben zur Selbstreflektion und wirklich hilfreiche Tipps und Ratschläge.
Da das Haus an einem Fluss und mehr oder weniger im Wald stand konnte man sehr gut spazieren gehen und Abends sehr schön die Sterne beobachten. Wir waren in so fern vielleicht eine ungewöhnliche Jugendgruppe, als das wir morgens schon um 6 aufstanden, um den Sonnenaufgang anzusehen und einen Spaziergang zu machen, dafür allerdings Abends alle um halb elf schon bettfertig waren.
Abgesehen von dem informativen Programm haben wir auch noch so coole Dinge gemacht, wie filzen (etwas was ich vermutlich seit dem Kindergarten oder Hort nicht mehr gemacht hatte) und eine Kanufahrt den Fluss entlang. Besonders witzig war auch die Rückfahrt nach Tallinn, denn wir wurden mit einem riesigen Reisebus abgeholt, der normalerweise für 50+ Leute gedacht ist und saßen dort dann halt zu 8 drinne.
Mir hat das Training sehr gut gefallen, es war sehr entspannend und lehrreich und ich konnte einige neue Leute kennenlernen.